Die Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Lichtenrade beschreibt das Straßensystem im Berliner Ortsteil Lichtenrade mit den entsprechenden historischen Bezügen. Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Straßen und Plätze.

Überblick

Lichtenrade hat 52.279 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023) und umfasst die Postleitzahlenbereiche 12305, 12307 und 12309. Im Ortsteil gibt es 187 gewidmete Straßen und 14 benannte Plätze. Acht Straßen gehören teilweise auch zu den Nachbarortsteilen Mariendorf, Marienfelde und Buckow.

Der alte Ortskern um Alt-Lichtenrade bildet den von flämischen Siedlern angelegten Siedlungskern, wobei die heutige Straße Alt-Lichtenrade über den Bereich der Dorfstraße hinausgeht und beiderseits an die Chaussee nach Cottbus (seit 1949: Lichtenrader und Kirchhainer Damm) anschließt. Durch diese Straßenführung blieb der alte Dorfkern erhalten. Andererseits förderte diese Chaussee, die Bundesstraße 96, den Anschluss an Berlin und die Besiedlung und den Straßenausbau. Das Hauptstraßensystem mit der Bundesstraße als Nord-Süd-Verbindung durch den Ortsteil wird vom Straßenzug Buckower Chaussee – Marienfelder Chaussee und südlicher durch Schichauweg – Barnetstraße – Groß-Ziethener Straße, ergänzt mit Wünsdorfer Straße – Bahnhofstraße – Im Domstift als Querverbindung erweitert. Nennenswert ist noch die Verbindung mit Buckow und Britz über Fehlingstraße und Töpchiner Weg. Naturgemäß finden sich besonders nach Süden zum Stadtrand hin Siedlungsstraßen. So wurde 1915 im ersten Kriegsjahr das „Bayerische Viertel“ im Südosten des Ortsteils, östlich vom heutigen Kirchhainer Damm, projektiert und Straßen angelegt, jedoch verzögerte sich der Ausbau durch Inflation und die Weltwirtschaftskrise 1929, auch wenn in den „Goldenen Zwanziger Jahren“ Grundstücke 1927/1928 verkauft wurden (im Adressbuch als Baustelle eingetragen). Etwa ab 1925 begann der Ausbau zwischen Schichauweg und Landesgrenze, „Lichtenrade West“ westlich der Dresdener Bahn wurde ausgebaut. Ein Teil der Bebauung lag auf der Marienfelder Feldmark und erfolgte durch die Marienfelder Terraingesellschaft. Dadurch lagen anfangs einige der heutigen Lichtenrader Straßen östlich vom Wäldchen am Königsgraben innerhalb des Verwaltungsbezirks Tempelhof zum Ortsteil Marienfelde. Aufgrund des Zusammenhangs wurde hier die Ortsteilgrenze nach Westen verschoben und Marienfelder Gebiet 1938 dem Ortsteil Lichtenrade zugeordnet. Die Bezeichnung „Kolonie Marienfelde“ bestand noch Anfang der 1960er Jahre. Aber auch beim Verlauf der Grenze zwischen den Verwaltungsbezirken Neukölln und Tempelhof kam es zwischen Marienfelde, Mariendorf, Buckow und Lichtenrade zu geänderten Zugehörigkeiten der Straßen, die dann im Randgebiet des Ortsteils erst später bebaut wurden. Durch den Bau der Mauer kam zwar der Süden des Ortsteils in eine besondere Randlage, auf den Straßenverlauf oder den Ausbau (abgesehen von Unterbrechungen im Grenzgebiet) war der Einfluss in Lichtenrade geringer als in anderen Ortsteilen. Die Sortierung der Namenswahl der Straßen (in der Liste am Datum der Benennung nachvollziehbar) gibt die Besiedlungsentwicklung des Ortsteils in Randlage von Groß-Berlin und um den Dorfkern herum wieder. Obwohl die Bebauungspläne der Siedlungen in Lichtenrade aus den 1910er und 1920er Jahren die heutigen Straßenläufe dokumentieren, gab es strukturelle Änderungen. Mit der südlichen Umgehungsstraße wurde um 1930 der Ortskern entlastet, der Güteraußenring brachte um 1940 unterbrochene Straßenläufe mit sich und die Bebauungspläne nach dem Mauerbau im Jahr 1961 führten zu Änderungen des Verlaufs von der Marienfelder zur Barnetstraße. In den Straßen am Stadtrand führte die Mauer wohl zu eher ruhigeren Lagen und Freiflächen, die seit 1990 bebaut werden.

Das Hauptstraßensystem besteht aus der Bundesstraße 96 die im Zuge von Mariendorfer, Lichtenrader und Kirchhainer Damm mit einer Länge von 4490 Metern auf der Trasse der alten Chaussee durch den Ortsteil führt. Die neu erbaute Provinzial-Chaussee Berlin-Kottbus wurde am 13. Juli 1838 dem Verkehr übergeben im 1. Bauabschnitt. Am 1. Oktober 1838 fuhren die Postwagen nach Dresden nicht mehr über Groß-Ziethen nach Mittenwalde, sondern durch Lichtenrade und auf dem Lehnschulzengut wurde die Posthalterei für den ersten Pferdewechsel auf dem Weg der Post Berlin – Luckenwalde eingerichtet. Die Straße durch den Ortskern wurde bis 1937 über Ackerland als Umgehungsstraße verlegt und in den 1970er Jahren zum heutigen Zustand ausgebaut. Weitere Hauptstraßen im übergeordneten Straßennetz Berlins sind Barnetstraße (1320 Meter), Buckower Chaussee (610 Meter) und der Schichauweg (510 Meter). Hauptstraßen von regionaler Bedeutung (StEP Klasse III) sind der Straßenzug Wünsdorfer Straße – Prinzessinnenstraße – Bahnhofstraße – Goltzstraße mit 2380 Metern, Fehlingstraße – Töpchiner Weg mit 1590 Metern und die Groß-Ziethener Straße mit 1180 Metern. Anschluss zur Autobahn besteht vom Ortsteil aus nur indirekt über die B 96 zum Berliner Ring im Süden, an die A 113 über die B 96a zur Anschlussstelle 7 (Schönefeld-Süd) oder über die Marienfelder Chaussee zur Anschlussstelle 3 (Johannisthaler Chaussee).

Übersicht der Straßen und Plätze

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen Straßen und Plätze im Ortsteil sowie einige dazugehörige Informationen.

  • Name/Lage: aktuelle Bezeichnung der Straße oder des Platzes. Über den Link Lage kann die Straße oder der Platz auf verschiedenen Kartendiensten angezeigt werden. Die Geoposition gibt die Lage der ungefähren Mitte der Straßenlänge an.
  • Im amtlichen Straßenverzeichnis nicht aufgeführte Verkehrswege sind mit * gekennzeichnet.
  • Ehemalige oder nicht mehr gültige Straßennamen sind kursiv gesetzt. Für bedeutende ehemalige Straßen oder historische Straßennamen ist gegebenenfalls eine gesonderte Liste vorhanden.
  • Länge/Maße in Metern:
    Die in der Übersicht enthaltenen Längenangaben sind gerundete Übersichtswerte, die in Google Earth mit dem dortigen Maßstab ermittelt wurden. Sie dienen Vergleichszwecken und werden, sofern amtliche Werte bekannt sind, ausgetauscht und gesondert gekennzeichnet.
    Bei Plätzen sind die Maße in der Form a × b für rechteckige Anlagen und für (ungefähr) dreieckige Anlagen als a × b × c mit a als längster Seite angegeben.
    Sofern die Straße auch in benachbarte Ortsteile weiterführt, gibt der Zusatz im Ortsteil an, wie lang der Straßenabschnitt innerhalb des Ortsteils dieses Artikels ist.
  • Namensherkunft: Ursprung oder Bezug des Namens.
  • Anmerkungen: weitere Informationen über anliegende Baudenkmale oder Institutionen, die Geschichte der Straße und historische Bezeichnungen.
  • Bild: Foto der Straße oder eines anliegenden Objektes.

Einige geplante und ehemalige Straßen

In Lichtenrade wurde eine im Vergleich zu anderen Berliner Ortsteilen große Anzahl von Straßen umbenannt. Die Lage am Rande von Groß-Berlin, Lichtenrade wird erst ab 1922 im Adressbuch aufgeführt, die Umbenennung mehrfach in Berlin bestehender Straßennamen seit der Bildung von Groß-Berlin, die Änderung der Ortsteilgrenzen innerhalb des Verwaltungsbezirks sind dafür Ursachen. Im Südwesten von Lichtenrade, westlich der Eisenbahnlinie wurden die Siedlungen, wie Lichtenrade-West, auf vorher ungenutzten Ackerland errichtet, oder beim Ausbau und der Neuanlage von Straßen die bestehenden Ortsteilgrenzen, beispielsweise durch Nutzung der Marienfelder Feldmark, überschritten und im Nachhinein wurden die Straßenzüge einheitlich benannt. Oft waren die Straßen in Lichtenrade weniger oder noch nicht ausgebaut, sodass diese mit neuen Namen versehen wurden, während die ausgebauten Straßen gleichen Namens in zentraleren Ortsteilen unbeachtet von Umbenennungen blieben.

Im Jahr 1943 sind folgende Straßen noch ohne spezielle Benennung aber doch angelegt und bebaut: Straße 3, Straße 6a, Straße 8, Straße 10, Straße 13, Straße 20, Straße 20a, Straße 23, Straße 24, Straße 24a, Straße 26, Straße 32, Straße 32a, Straße 41, Straße 41a, Straße 41b, Straße 102 (unbebaut), Straße 144. Für 1930 waren es Straße A, Straße B, Straße 1, Straße 2, Straße 87, Straße 88, Straße 89, die als angelegt und mit Wohnhäusern bebaut notiert sind, hinzu kommen Straße 97, Straße 103 von der Steinstraße ab, jedoch unbebaut. Andere Straßen des Bebauungsplans wurden auch schon mit der Trassierung oder dem Anlegen benannt.

Weitere Örtlichkeiten von Lichtenrade

Kleingartenkolonien

  • BLW Güteraußenring (Fontane- / Schillerstraße, Lage), Gartenkolonie mit 122 Parzellen auf 37.078 m² Bahngelände. Die Anlage unterteilt sich im Ortsteil in die Unterabteilungen 2, 3, 4, 5, 6 und 7 mit den Straßennummern 16160 bis 16165. Diese Gartenanlagen befinden sich auf dem Gelände des Güteraußenringes.
  • BLW Unterbezirk Lichtenrade Gruppe Nuthestraße (RBS: 16166, Nuthestraße 24–57, Lage), Gartenkolonie mit 60 Parzellen auf 27.368 m² Bahngelände.
  • BLW Wünsdorfer Straße (Wünsdorfer Straße 41–97, Lage), Gartenkolonie mit 32 Parzellen auf 10.338 m² Bahngelände.
  • Gartenheimsiedlung Grenzland (Kettinger Straße/Föttingerzeile, Lage), eine Kolonie mit 45 Parzellen auf 25.621 m², die seit der Ummarkierung am 12. November 1990 (Nr. 05956) als „Gartenheimsiedlung“ nicht dem Bundeskleingartengesetz unterliegt.
  • KGA Märkische Heide (Kirchhainer Damm 67–69, Lage), eine Dauerkleingartenkolonie mit 51 Parzellen auf 29.866 m² landeseigenem Pachtland.
  • KGA Wiesengrund (Lichtenrader Damm 130, Lage), eine Dauerkleingartenkolonie mit 40 Parzellen auf 12.290 m² landeseigenem Pachtland.

Parks und Grünflächen

Mehrere in der obigen Liste genannten Plätze besitzen auf Grund der Begrünung und der Größe einen parkartigen Charakter und unterscheiden sich dadurch von Stadtplätzen, wie sie in der Innenstadt bestehen.

  • Volkspark Lichtenrade (Lage) wurde als Park aus dem Nichts von ehrenamtlichen Helfern erschaffen. Hier stehen der „Kaiserberg“ und der „Kleine Arber“, wegen der Partnerschaft mit dem Landkreis Cham im Bayerischen Wald sind angelegte Wege nach dieser Gegend in Bayern benannt worden. Der Landkreis Cham hat geholfen und spendet immer noch jährlich den Weihnachtsbaum, der vor dem Rathaus Tempelhof für eine gepflegte Weihnachtsstimmung sorgt.
  • Kirchhof Lichtenrade (Lage)
  • Giebelpfuhl (Lage) in der Dorfaue, wobei die Straße Alt-Lichtenrade um diese Grünfläche auf beiden Seiten herumführt.
  • Wäldchen am Kirchhainer Damm (Lage), dieser Park gehört organisatorisch zum Düppeler Forst und untersteht dadurch der Forstverwaltung.
  • Nachtbucht (Lage)
  • Grünfläche an der Barnetstraße, die amtlich als Grünfläche, aber nicht als Park klassifiziert ist.

Siehe auch

  • Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Lichtenrade
  • Liste der Stolpersteine in Berlin-Lichtenrade

Weblinks

  • lichtenrade-berlin.de (private Website) mit
    • Unterpunkten Straßenbedeutungen und Straßenumbenennungen
    • einer Karte von Lichtenrade 1921 und Ausschnitt im Original
  • Karte von Berlin 1:5000 mit Ortsteilgrenzen. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, 2009, abgerufen am 11. Oktober 2012. 
  • Straßenverzeichnis Lichtenrade. kaupert media GmbH, abgerufen am 25. September 2012. 
  • Die Gründungsjahre: 1903 bis 1933, Haus- und Grundbesitzer-Verein Lichtenrade
  • Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Verzeichnis der Straßen und Plätze im Bezirk Tempelhof-Schöneberg (Stand Februar 2015); pdf

Einzelnachweise


LichtenradeBerlin.de Die ersten Vorbereitungen zum Umbau der

Berlin Lichtenrade von oben Wohnneubaubaustellen am SBahnhof

Ortsteil Lichtenrade Berlin.de

LichtenradeBerlin.de Historische Karten

An Schule in Lichtenrade Berlin sperrt Straße wegen ElternTaxis