Archetypa studiaque ist ein 1592 in Frankfurt am Main veröffentlichtes Emblembuch mit Kupferstichen von Jacob Hoefnagel. Die Kupferstiche entstanden nach Vorlagen seines Vaters Joris Hoefnagel.

Inhalt

Archetypa studiaque patris Georgii Hoefnagelii besteht aus vier Teilen mt je zwölf Kupferstichen. Jedem Teil ist ein eigenes Frontispiz vorangestellt. Die etwa 21 cm breiten und 15 cm hohe Kupferstiche tragen zwei Nummern. Unten rechts steht die Nummer des jeweiligen Teils und unten links die Nummer des Kupferstichs innerhalb des Teils. Auf den Kupferstichen befinden sich ein Titel und ein weiterer Text, der den Zusammenhang zwischen dem Titel und den Abbildungen erläutert. Die Texte sind der Bibel und den Psalmen oder klassischen Texten, wie beispielsweise Erasmus von Rotterdams Adagia entnommen.

Abgebildet sind neben Pflanzen und Früchten vor allem wirbellose Tiere wie Insekten, Schnecken und Muscheln, oft zum ersten Mal. Das Werk wurde bis ins 19. Jahrhundert immer wieder neu aufgelegt.

Illustrationen

  • Pars Prima
  • Pars Secuda
  • Pars Tertia
  • Pars Quarta

Titel und emblematisches Zitat

Identifikation der abgebildeten „Insekten“

In seiner Fauna Suecica verweist Carl von Linné in der Einleitung unter Auctores (Autoren) im Abschnitt Insecta (Insekten) auf

„HOEFNAGEL Johannes Pictor.
 Icones Insectorum volatilium
  .... 1630 quart. obl. t.16.
  Francf. 1692 quart. obl. vol. 4. singulo t.12.“

Gemeint sind dabei das bereits 1592(!) erschienene Werk Diversae insectarum volatilium sowie Archetypa studiaque von Jacob(!) Hoefnagel. In den Beschreibungen der Fauna Suecica verwendet Linné die Abkürzungen „pict.“ bzw. „ins.“, um auf Hoefnagels Werke zu verweisen. Der zehnten Auflage Systema Naturae fehlt ein solches Autorenverzeichnis und Linné verweist nur noch selten direkt in dieser Form auf Hoefnagels Werke. Hingegen zitiert er ausgiebig seine eigenen Einträge in der Fauna Suecica. Dadurch ist es indirekt möglich, die in Hoefnagels Werken abgebildeten „Insekten“ auf die von Linné eingeführten Namen abzubilden.

Literatur

  • Hermann August Hagen: Die beiden Hoefnagel, die ersten deutschen Entomologen und Insectenmaler im 16. Jahrhundert. In: Entomologische Zeitung. Band 19, Stettin 1858, S. 303–307 (online).
  • Thea Vignau-Wilberg (Hrsg.): Archetypa Studiaque Patris Georgii Hoefnagelii, 1592: Natur, Dichtung und Wissenschaft in der Kunst um 1600 = Nature, Poetry, and Science in Art around 1600. Staatliche Graphische Sammlung, München 1994.
  • Thea Vignau-Wilberg: In minimis maxime conspicua. Insektendarstellungen um 1600 und die Anfänge der Entomologie. In: Karel A. E. Enenkel, Paulus Johannes Smith: (Hrsg.): Early Modern Zoology: The Construction of Animals in Science, Literature and the Visual Arts. (= Intersections. Interdisciplinary Studies in Early Modern Culture., Band 7) Band 1, Brill, Leiden/Boston 2007, ISBN 978-90-04-13188-0, S. 215–243.

Einzelnachweise

Weblinks

  • Scans des Natural History Museum (darunter 38 handkolorierte Blätter)
  • Scan in der Digitalen Sammlung des Münchener Digitalisierungszentrums
  • Scan der Biodiversity Heritage Library
  • Scan der Bibliothek der Universität Straßburg (mit Randbemerkungen)

Bonhams Jacob Hoefnagel (Belgian, 15751630) Archetypa Studiaque Six

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odisea2008 ARCHETYPA STUDIAQUE PATRIS

odisea2008 ARCHETYPA STUDIAQUE PATRIS

Archetypa studiaque patris Hoefnagelii, part 3, plate 4 Works