Kraszewo (deutsch Reichenberg) ist ein Dorf in der Landgemeinde Lidzbark Warmiński (Heilsberg) im Powiat Lidzbarski (Heilsberger Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Geographische Lage

Das Dorf liegt in der historischen Region Ostpreußen, etwa fünf Kilometer südwestlich von Heilsberg (Lidzbark Warmiński) und 34 Kilometer nördlich von Allenstein (Olsztyn).

Geschichte

Das Dorf Reichenberg wurde von dem Vogt Heinrich von Luter gegründet und erhielt in seiner Handfeste von 1359 vier Pfarrhufen. 1782 wurden in dem königlichen Dorf 42 Haushaltungen gezählt.

Im Jahr 1945 gehörte das Bauerndorf Reichenberg zum Kreis Heilsberg im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Einstellung der Kampfhandlungen wurde Reichenberg von der Sowjetunion zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen, eine Maßnahme, die auch im Sommer 1945 nach dem Potsdamer Abkommen beibehalten wurde. Reichenberg erhielt die polnische Ortsbezeichnung „Kraszewo“. Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit aus Reichenberg vertrieben.

Heute bildet das Dorf ein Schulzenamt innerhalb der Landgemeinde Lidzbark Warmiński im Powiat Lidzbarski innerhalb der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 bis 1998 Woiwodschaft Olsztyn).

Demographie

Kirchspiel

Vor 1945 gehörten die mehrheitlich katholischen Einwohner von Reichenberg zum Kirchspiel Reichenberg im Bistum Ermland, während der evangelische Bevölkerungsteil dem Kirchspiel Heilsberg im Kirchenkreis Braunsberg innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union zugeordnet war.

Die katholischen Kirchenglieder des Orts gehören jetzt zum Dekanat Lidzbark Warmiński im Erzbistum Ermland der katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Kirchenglieder gehören heute zur Diözese Masuren der evangelisch-lutherischen Kirche in Polen.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Georg Gregull, deutscher Politiker

Literatur

  • Reichenberg, Kreis Heilsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Reichenberg (meyersgaz.org)
  • Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band 4: Die Bau- und Kunstdenkmäler in Ermland, Königsberg 1894, S. 211–212 (Google Books).

Weblinks

  • Amtsbezirk Reichenberg (Territorial.de)
  • GenWiki: Reichenberg (Ostpreußen)

Einzelnachweise


Lidzbark Warmiński Wikitravel

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