Bertelsdorf (fränkisch: Bärdlschduaf) ist ein Gemeindeteil der Stadt Stein im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern). Bertelsdorf liegt in der Gemarkung Stein.

Geographie

Durch das Dorf fließt der Herbstgraben, ein linker Zufluss der Rednitz. Im Norden liegen die Flurgebiete Buchleite und Huffeld. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Eckershof (0,7 km südwestlich) bzw. nach Deutenbach (0,9 km nordöstlich), eine weitere führt nach Oberweihersbuch (1 km nordwestlich).

Geschichte

Der Ort wurde 1346 als „Berchtoldsdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname hat als Bestimmungswort den Personennamen des Gründers Berthold. Der Ort bestand ursprünglich aus drei Höfen.

Im Jahre 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Bertelsdorf 4 Anwesen. Grundherren waren das Spitalamt Hl. Geist der Reichsstadt Nürnberg (2 Halbhöfe), und Nürnberger Eigenherren (von Pömer: 1 Ganzhof; von Tucher: 1 Ganzhof). Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bertelsdorf weiterhin 4 Anwesen. Das Hochgericht südlich der Regelsbacher Straße übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus und nördlich der Regelsbacher Straße das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Reichsstadt Nürnberg. Die grundherrschaftliche Aufteilung war dieselbe wie 1732.

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Bertelsdorf dem Steuerdistrikt Regelsbach (I. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Regelsbach zugeordnet. 1925 beantragten Bertelsdorf und Eckershof die Umgemeindung nach Stein, was aber von der Gemeinde Regelsbach abgelehnt wurde. Am 1. Januar 1967 wurde Bertelsdorf nach Stein eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt, wurde dann im frühen 19. Jahrhundert nach St. Johannes Baptist (Eibach) umgepfarrt, spätestens ab 1950 nach St. Jakobus (Oberweihersbuch). Die Katholiken waren ursprünglich nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt, heute ist die Pfarrei St. Albertus Magnus (Stein) zuständig.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Bertelsdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 366 (Digitalisat). 
  • Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6. 
  • Georg Paul Hönn: Bertelsdorff. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 470 (Digitalisat). 
  • Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 11. 

Weblinks

  • Ortsteile > Bertelsdorf. In: stadt-stein.de. Abgerufen am 17. Juli 2023. 
  • Bertelsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
  • Bertelsdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
  • Bertelsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten


Baltischer Bernsteinfarbiger Stein Stockfoto Bild von edelstein, bunt

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