Hart im Zillertal ist eine Gemeinde mit 1664 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Zillertal. Sie gehört zum Bezirk Schwaz in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Zell am Ziller.

Geografie

Geografische Lage

Hart liegt im vorderen Zillertal östlich des Ziller gegenüber von Fügen. Der Ziller fließt in rund 530 Meter über dem Meer und bildet die westliche Gemeindegrenze. Der Ort liegt etwa 130 Meter höher. Weiter nach Osten steigt das Land bis zum Grat vom Wiedersberger Horn im Norden zum Standkopf im Süden auf über 2000 Meter an. Das zweite Landschaftsgebiet der Gemeinde ist der Südhang des hinteren Märzenbachtals.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 36 Quadratkilometer. Davon sind mehr als vierzig Prozent bewaldet, ein Drittel sind Almen und beinahe zwanzig Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus dem Kirchdorf Hart, den verstreut liegenden Bergbauernhöfen von Holdernach, dem Ortsteil Hartberg und den im Tal gelegenen Weilern Niederhart, Helfenstein, Haselbach und Kohlstatt.

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024):

  • Hart im Zillertal (831)
  • Helfenstein (533)
  • Holdernach (300)

Nachbargemeinden

Geschichte

Der Name Hart ist vom Althochdeutschen abgeleitet und bedeutet so viel wie „durch Rodung gelichteter Wald“. Als „mons Hardarius“ wird der Harterberg um 1140 urkundlich in der sogenannten sog. „Schlitterer Schenkung“, einem Falsifikat des 14. Jahrhunderts, erstmals erwähnt. In den Jahren 1188 und 1198 beurkundete Erzbischof Adalbert III. von Salzburg die Errichtung eines Spitals in Hartberg („Hardareberge“), welches Johannes dem Evangelisten geweiht war. Auch die Ortsnamen Holdernach und Helfenstein deuten auf bayrische Besiedlung im 8. Jahrhundert hin. Der südlich gelegene Ortsteil Kohlstatt erlangte um 1700 eine Bedeutung, als hier das auf dem Ziller getriftete Holz zu Holzkohle verarbeitet wurde. Abnehmer war das Hammer- und Hüttenwerk in Kleinboden auf der gegenüberliegenden Talseite.

Bei den kriegerischen Ereignissen während des Aufstandes der Tiroler gegen die bayerische Herrschaft blieb Hart 1809 vor Zerstörungen weitgehend verschont.

Am 15. April 2013 beschloss der Harter Gemeinderat die Einführung neuer Straßennamen und Hausnummern in Hart im Zillertal. Das neue System ist seit dem 1. August 2013 gültig.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche zum Hl. Bartholomäus (18. Jh., gotisch)
  • Wallfahrtskapelle am Hartberg
  • Schleierwasserfall, 91 m

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Auspendlergemeinde ist heute landwirtschaftlich geprägt.

Wirtschaftssektoren

Von den 107 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 55 im Haupt-, 39 im Nebenerwerb, sieben von Personengemeinschaften und sechs von juristischen Personen geführt. Diese sechs bewirtschafteten 37 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 28 der 37 Beschäftigten in der Bauwirtschaft. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel (31), Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (28), Beherbergung und Gastronomie (26) und soziale und öffentliche Dienste (24 Erwerbstätige).

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 13 Mandataren.

Bürgermeister

Die Bürgermeister seit 1896 waren:

Wappen

Die schwarze Kuppel stellt einen Kohlemeiler dar, der auf die einst bedeutende Rolle der Holzkohleproduktion verweist. In diesem Zusammenhang können die Farben Rot und Gold gedeutet werden, die für Hitze, Glut und Feuer stehen.

Persönlichkeiten

  • Johannes Kreidl (* 1996), Fußballspieler
  • Erich Thummer (1930–2022), Klassischer Philologe

Weblinks

  • Geschichte-Tirol: Hart im Zillertal
  • Offizielle Website der Gemeinde Hart im Zillertal: www.gemeinde-hart.com
  • 70915 – Hart im Zillertal. Gemeindedaten der Statistik Austria

Belege


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