Die Nationalratswahlen der 8. Legislaturperiode fanden am 31. Oktober 1869 statt. Neu zu besetzen waren 128 Sitze im schweizerischen Nationalrat. Auf dieser Seite findet sich eine Übersicht über die detaillierten Resultate in den Kantonen.

Erklärungen

Wie bei allen Wahlen vor der Einführung des heute üblichen Proporzwahlrechts im Jahr 1919 gelangte das Majorzwahlrecht zur Anwendung. Das Land war zu diesem Zweck in 47 unterschiedlich grosse Nationalratswahlkreise unterteilt, in denen ein bis fünf Sitze zu vergeben waren. Angewendet wurde die so genannte romanische Mehrheitswahl, bei der ein Kandidat die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen benötigte, um gewählt zu werden. Jeder Wähler hatte so viele Stimmen, wie Sitze zu vergeben waren. In einzelnen Wahlkreisen waren bis zu drei Wahlgänge notwendig.

In den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Glarus, Obwalden, Nidwalden und Uri erfolgte die Wahl durch die jeweilige Landsgemeinde. Aus diesem Grund sind keine genauen Ergebnisse verfügbar.

  • Wahlkreis: Die Wahlkreise waren fortlaufend nummeriert, geordnet nach der Reihenfolge der Kantone in der schweizerischen Bundesverfassung. Aufgrund der wechselnden Anzahl Wahlkreise im Laufe der Jahre erhielten manche mehrmals eine neue Nummer. Deshalb besitzen die weiterführenden Artikel ein Lemma mit einer inoffiziellen geographischen Bezeichnung.
  • Gewählte Kandidaten sind fett markiert, nicht gewählte Kandidaten sind kursiv markiert

Parteien

Eine Zuordnung von Kandidaten zu Parteien und politischen Gruppierungen ist nur bedingt möglich, da sie nicht auf offiziellen Parteilisten kandidierten. Der politischen Wirklichkeit des 19. Jahrhunderts entsprechend kann man eher von Parteiströmungen oder -richtungen sprechen. Die verwendeten Parteibezeichnungen sind daher eine ideologische Einschätzung.

  • FL = Freisinnige Linke (Freisinnige, Radikale, Radikaldemokraten)
  • LM = Liberale Mitte (Liberale, Liberaldemokraten)
  • KK = Katholisch-Konservative
  • ER = Evangelische Rechte (evangelische/reformierte Konservative)
  • DL = Demokratische Linke (extreme Linke, Demokraten, Demokratische Partei)

Ergebnisse der Nationalratswahlen

Kanton Aargau (10 Sitze)

Kanton Appenzell Ausserrhoden (2 Sitze)

Kanton Appenzell Innerrhoden (1 Sitz)

Kanton Basel-Landschaft (3 Sitze)

Kanton Basel-Stadt (2 Sitze)

Kanton Bern (23 Sitze)

Kanton Freiburg (5 Sitze)

Kanton Genf (4 Sitze)

Kanton Glarus (2 Sitze)

Kanton Graubünden (5 Sitze)

Kanton Luzern (7 Sitze)

Kanton Neuenburg (4 Sitze)

Kanton Nidwalden (1 Sitz)

Kanton Obwalden (1 Sitz)

Kanton Schaffhausen (2 Sitze)

Kanton Schwyz (2 Sitze)

Kanton Solothurn (3 Sitze)

Kanton St. Gallen (9 Sitze)

Kanton Tessin (6 Sitze)

Kanton Thurgau (5 Sitze)

Kanton Uri (1 Sitz)

Kanton Waadt (11 Sitze)

Kanton Wallis (5 Sitze)

Kanton Zug (1 Sitz)

Kanton Zürich (13 Sitze)

Ersatzwahlen bis 1872

Aufgrund von Vakanzen während der darauf folgenden 8. Legislaturperiode fanden in neun Wahlkreisen ebenso viele Ersatzwahlen statt.

Anmerkungen

Quelle

  • Erich Gruner: Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919. Band 3. Francke Verlag, Bern 1978, ISBN 3-7720-1445-3, S. 113–126. 

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