Herl (moselfränkisch: Herdel [hɛɐdəl]) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Ruwer an, die ihren Verwaltungssitz in Waldrach hat.

Geographie

Herl liegt an der Landesstraße 149, die von Osburg-Neuhaus nach Bescheid (Hunsrück) führt.

Naturräumlich lässt sich das Gemeindegebiet dem Osburger Hunsrück zuordnen.

Zu Herl gehört auch der Wohnplatz „Kaffeemühle“ (Herlermühle) am Lorscheider Bach. Am Thommer Bach stand früher die Thommer Mühle.

Umliegende Gemeinden sind Fell, Lorscheid, Farschweiler, Osburg und Thomm.

Geschichte

Der Ort wird als Erlon im Urbar der Trierer Abtei St. Maximin um 1200 erstmals erwähnt.

Von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts stand Herl („Herll“) unter der Landeshoheit von Kurtrier und war dem Amt Maximin, Hochgericht Fell, zugeordnet.

Das Linke Rheinufer wurde 1794 im ersten Koalitionskrieg von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war Herl ein Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugehörig dem Saardepartement. Auf dem Wiener Kongress (1815) kam die gesamte Region nach der Niederlage Napoleons an das Königreich Preußen.

Die Kapelle von Herl aus dem Jahre 1846 ist nachweislich die dritte an dieser Stelle. Sie hat einen Holzaltar aus dem 18. Jahrhundert und eine Holzfigur des hl. Quirinus, der Schutzpatron des Ortes ist.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Herl innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Herl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:

Politik

Gemeinderat

Der Ortsgemeinderat in Herl besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Ortsbürgermeister

Peter Ebner wurde 2024 Ortsbürgermeister von Herl.

Die Vorgänger waren:

  • Thomas Jost (2017 bis 2024)
  • Artur Jäckels (2004 bis 2017)
  • Franz Koster (bis 2004)

Wappen

Sehenswürdigkeiten

Eine Sehenswürdigkeit und beliebtes Kletterziel sind die in der Nähe des Dorfes im Herler Wald gelegenen Felsenformationen Herler Wacken am Schiefer-Wackenweg und der an der Landesstraße in Richtung Lorscheid gelegene Quarzitblock Herler Felsen.

Siehe auch:

  • Liste der Kulturdenkmäler in Herl
  • Liste der Naturdenkmale in Herl

Wirtschaft und Infrastruktur

In Herl gibt es kleine und mittlere Unternehmen sowie einen Demeter-Hof.

Örtliche Medien sind der Trierische Volksfreund, der Wochenspiegel und das Amtsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer.

Literatur

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 156.

Weblinks

  • Internetpräsenz der Ortsgemeinde Herl
  • Zur Ortsgemeinde Herl gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
  • Linkkatalog zum Thema Herl bei curlie.org (ehemals DMOZ)
  • Literatur über Herl in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie

Einzelnachweise


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Herl Alchetron, The Free Social Encyclopedia

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