Up in the Air (dt. Titelzusatz Wie im Flug) ist eine US-amerikanische Tragikomödie des Autorenfilmers Jason Reitman aus dem Jahr 2009. Vorlage war der gleichnamige Roman (auf Deutsch Mr. Bingham sammelt Meilen) von Walter Kirn. Die Hauptrollen spielten George Clooney, Vera Farmiga und Anna Kendrick.
Handlung
Ryan Bingham ist fast immer auf Reisen. Sein Arbeitgeber schickt ihn zu Firmen, die nicht den Mut haben, ihre Angestellten selbst zu entlassen. Er liebt die Ungebundenheit und Anonymität des Reisens. Ryans großes Ziel ist es, die Zehn-Millionen-Frequent-Flyer-Meilen-Schallmauer zu überwinden. Enge persönliche Beziehungen unterhält er kaum, weder in der Firma noch zu Familienangehörigen. Nur mit seiner Zufallsbekanntschaft Alex, die er während einer Dienstreise kennengelernt hat, verbindet ihn eine unverbindliche und lose Beziehung, was dieser aber auch gefällt.
Sein Chef Craig Gregory stellt ihm eines Tages die junge Cornell-Absolventin Natalie Keener zur Seite, die zur Kostensenkung vorschlägt, Kündigungsgespräche nicht mehr vor Ort, sondern per Videokonferenz zu führen. Ryans Leben droht damit aus den Fugen zu geraten. Außerdem bezweifelt er offen, dass diese Methode der Aufgabe gerecht wird. Um Natalie mit der Praxis vertraut zu machen, wird sie von ihrem Chef zu Ryans nächster Reise mitgeschickt, damit sie einen persönlichen Eindruck von seiner Arbeit gewinnt.
Er freundet sich etwas mit Natalie an, im Verlauf ihrer Gespräche während der Reise erkennt er allmählich, dass ein Leben voller Einsamkeit trauriger ist als ein Leben mit Familie, Freunden und Liebe. Dies wird ihm auch anlässlich der Hochzeit seiner Schwester bewusst, zu der er von Alex begleitet wird. Er erneuert während dieses Wochenendes seine familiären Beziehungen auch dadurch, dass er seinen zukünftigen Schwager dazu bringt, die Hochzeit nicht abzusagen, was dieser in einer Panikreaktion am Hochzeitstag vorhatte.
Nach diesem Wochenende trennen sich Alex und Ryan wieder unverbindlich und Ryan fliegt zu einem Gastvortrag, den er dann aber nicht zu Ende hält. Er verlässt plötzlich das Rednerpult, fliegt spontan zu Alex und besucht diese unangekündigt, da er festgestellt hat, dass er mehr als eine unverbindliche Beziehung mit ihr führen möchte. Dort stellt er mit Erschrecken fest, dass Alex verheiratet ist und eine eigene Familie hat. In einem anschließenden Telefonat teilt ihm Alex mit, dass sie ihn nur als Affäre und als kleine Flucht aus ihrem Alltagsleben sieht, sie ihn aber gerne wiedersehen möchte.
Während des Rückfluges von Alex erreicht er die langersehnte Zehn-Millionen-Meilen-Grenze, die ihm aber nichts mehr bedeutet. Als er in seinem Büro zurück ist, plant er 1 Million Meilen seines Kontos auf seine Schwester zu übertragen, damit sie eine Hochzeitsreise unternehmen kann. Das Telefonat mit der Fluggesellschaft wird aber von seinem Chef unterbrochen. Dieser teilt ihm mit, dass sich eine der von Natalie gekündigten Angestellten von einer Brücke gestürzt und Natalie daraufhin gekündigt hat. Gleichzeitig wird ihm eröffnet, dass das neue Programm aus diesem Anlass vorerst gestoppt ist und er weiterhin auf Reisen gehen soll. Kurz darauf kann Natalie dank eines Empfehlungsschreibens von Ryan eine neue Stelle in San Francisco antreten.
Hintergrund
Im Film werden zahlreiche Firmen und Markennamen prominent erwähnt und dargestellt (Produktplatzierung). Laut Aussage von Jason Reitman bekam er zumindest von der Hotelkette im Film und der Fluggesellschaft American Airlines kein Geld. Zu anderen Firmen wie beispielsweise der ebenso prominent platzierten Autovermietung und dem Autohersteller machte er keine Aussagen. Allerdings wird auf dem Audio-Kommentar der DVD erwähnt, dass von der Fluggesellschaft American Airlines extra eine Boeing 757 eingeflogen wurde, die man für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt bekam, ebenso wie alle Business-Class-Sitze für eine Flugzeug-Attrappe, so dass keine zusätzlichen Kosten für die Produktion entstanden. Dies war ein geldwerter Vorteil. Ein Indiz für die enge Verbindung zu den im Film vorkommenden Firmen ist auch die Tatsache, dass der Regisseur nach den Dreharbeiten die exklusive Mitglieds-Karte der Fluggesellschaft, welche Alex im Film so bewunderte, auch persönlich erhielt, sowie dass der Kauf-DVD eine Werbebroschüre der im Film vorkommenden Hotelkette beigelegt wurde.
Der Autor der Buchvorlage Walter Kirn hat im Film einen kurzen Gastauftritt: Er sitzt während der ersten Präsentation von Natalie neben Ryan. Manche der Darsteller, welche im Film von Ryan Bingham entlassen werden, waren keine Schauspieler, sondern Menschen aus St. Louis und Detroit, die in Wirklichkeit gerade ihren Job verloren hatten und die Situation nachspielten.
Eine auf wenige Kinos begrenzte Veröffentlichung in den USA begann am 4. Dezember 2009, der landesweite Kinostart folgte am 23. Dezember 2009. In Deutschland lief der Film in den Kinos am 4. Februar 2010 an. Die Produktionskosten wurden auf rund 25 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Film spielte in den Kinos weltweit rund 167 Millionen US-Dollar ein, davon rund 84 Millionen US-Dollar in den USA und rund 7,6 Millionen US-Dollar in Deutschland.
Kritiken
Up in the Air erhielt ein sehr gutes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes größtenteils wohlwollende Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Zertifiziert Frisch“ ein. Metacritic ermittelt aus den vorliegenden Bewertungen „Allgemeines Kritikerlob“. Und They Shoot Pictures, Don’t They? zählt den Film zu den angesehensten Filmen des 21. Jahrhunderts.
Der US-amerikanische Online-Kritiker James Berardinelli befand den Film zum Besten auf dem Toronto International Film Festival 2009 und berücksichtigte ihn auch in seinen Top 10 des Jahres.
Soundtrack
- „Help Yourself“ – Sad Brad Smith (Titellied)
- „This Land Is Your Land“ – Sharon Jones & The Dap Kings (Vorspann)
- „Goin Home“ – Dan Auerbach
- „Taken at All“ – Crosby, Stills and Nash
- „Angel in the Snow“ – Elliott Smith
- „Genova“ – Charles Atlas
- „Thank You Lord“ – Roy Buchanan
- „Be Yourself“ – Graham Nash
- „The Snow Before Us“ – Charles Atlas
- „Up in the Air“ – Kevin Renick
Auszeichnungen
Oscarverleihung 2010
- Nominierung in der Kategorie Bester Film
- Nominierung in der Kategorie Beste Regie (Jason Reitman)
- Nominierung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (Jason Reitman und Sheldon Turner)
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller (George Clooney)
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Vera Farmiga)
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Anna Kendrick)
Golden Globe Awards 2010
- Auszeichnung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (Jason Reitman, Sheldon Turner)
- Nominierung in der Kategorie Beste Regie (Jason Reitman)
- Nominierung in der Kategorie Bester Film – Drama
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Drama (George Clooney)
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Vera Farmiga)
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Anna Kendrick)
Screen Actors Guild Awards 2010
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller (George Clooney)
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Vera Farmiga)
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Anna Kendrick)
Broadcast Film Critics Association Awards 2010
- Nominierung in der Kategorie Bestes Schauspielensemble
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller (George Clooney)
- Nominierung in der Kategorie Beste Regie (Jason Reitman)
- Nominierung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (Jason Reitman und Sheldon Turner)
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Vera Farmiga)
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Anna Kendrick)
BAFTA Award 2010
- Auszeichnung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (Jason Reitman, Sheldon Turner)
National Board of Review Awards 2009
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Film
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller (George Clooney)
- Auszeichnung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (Jason Reitman, Sheldon Turner)
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Anna Kendrick)
Satellite Awards 2009
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Filmmusik (Rolfe Kent)
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical (George Clooney)
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Anna Kendrick)
- Nominierung in der Kategorie Bester Film – Komödie/Musical
- Nominierung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (Jason Reitman, Sheldon Turner)
kulturnews Award 2010
- Auszeichnung als Bester Film 2010
Indiana Film Journalists Association Award
- Auszeichnung als Bester Film 2009
Weiterführende Informationen
Literatur
- Walter Kirn: Mr. Bingham sammelt Meilen: Roman. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-03080-9 (320 S., Originaltitel: Up in the Air. Übersetzt von Henning Ahrens).
Weblinks
- Up in the Air bei IMDb
- Rotten Tomatoes: Trailer auf YouTube (englisch; Laufzeit: 2:03 min).
Belege




